Wie bringt man Kinder dazu, Gemüse zu essen?
Die wohl bekannteste Methode ist, das Gemüse schön herzurichten, zu Tieren oder Bildern zu formen. Meine persönliche Erfahrung ist, dass das nur bedingt funktioniert. Kleine Kinder lassen sich dazu hinreißen, bei größeren funktioniert das nicht.
Eine weitere Variante, die Kinder zu mehr Gemüse zu bewegen, ist sie mitkochen zu lassen. Auch hier muss ich sagen, dass das bei meinen Kindern nicht funktioniert. Vielleicht liegt es daran, dass sie Jungs sind. Jedenfalls kochen sie gerne mit, lassen aber das Essen erstrecht stehen, wenn sie wissen, dass da Gemüse drin ist.
Da hilft vor allem austricksen. Mein Sohn fragte mich: "Ist in der Kartoffelsuppe Gemüse?" - "Ääähhh, ja?" Ich belüge die Kinder nicht, aber hinterfrage sehr gern. Sie mochten meine Kartoffelsuppe, aber nicht die Kartoffel- und Gemüsestückchen. Also habe ich die Suppe komplett püriert. Nur das, was sie mögen, ist noch ersichtlich. Sie wissen das, doch es stört sie nicht. Auch andere Suppen püriere ich. Und selbst in Buletten mogle ich Gemüse rein. Und wenn sie es merken, bestätige ich, dass es da drinnen ist. Hat es ihnen bis dahin geschmeckt, essen sie es auch weiter.
Ein anderer Trick ist die Blindverkostung. Das habe ich zum Beispiel mit Brot gemacht. Die Kinder wollten nur Weißbrot. Wenn auch nur ein Korn zu erkennen war - Streik. Also Augen zu und durch. So konnten sie die Körner nicht sehen und oh Wunder, das Brot schmeckte.
Einer meiner Jungs mochte keinen Honig. Doch den verteile ich besonders gerne, wenn jemand leichte Halsschmerzen hat. Alle freuten sich darauf, nur er nicht. Ich ihm also den Honig auf den Löffel gegeben: "Augen zu! Ich habe hier etwas gegen Halsschmerzen." Er folgte meinen Anweisungen ohne Gegenwehr und musste feststellen, dass Honig sehr lecker ist.