Mamawissen

Wissen für Mamas

Heute bin ich auf die Blogparade von Avy gestoßen. Ihr Thema "Mamaknowshows - Das sollten Mamas wissen".
Wissen habe ich eine Menge, das ich weiter geben kann. Schließlich bin ich schon über 15 Jahre damit beschäftigt, Kinder großzuziehen ... obwohl ... ziehen?

Bleib gelassen!

Wissen habe ich in den letzten Jahren Unmengen angesammelt. Sämtliche typische Verhaltensweisen, zum Beispiel.

Mein Kleiner ist gerade vier und wie seine großen Brüder auch, überschwemmt er regelmäßig das Bad. Da kann ich poltern wie ich will, das geschieht so lange, bis das Interesse daran verloren geht. Mein Kleiner sagt sogar: "Ich will ein Experiment machen." Dann sehe ich zu, dass das Experiment in einem geordnetem Rahmen verläuft. Etwa in der Wanne oder bei warmen Wetter auf dem Hof.

Genauso die Mäkelfase, die irgendwann im Kindergartenalter anfängt und plötzlich in der Pubertät endet. Eigentlich auch logisch, da ist der Hunger kaum zu stillen. Zumindest bei meinen Jungs. Was habe ich mir Sorgen gemacht, ob sie genug Obst und Gemüse zu sich nehmen. Heute weiß ich, dass man da als Mama viel entspannter sein kann. Von einem Tag auf dem anderen wollen sie irgendwas kosten und finden es auch noch lecker. Ich denke da nur an meine selbstgemachte Pilzpizza, von der ich wusste, dass ich sie ganz allein essen kann, weil kein Kind Pilze mochte ... von wegen. Mein Großer fragte mich, ob er mal kosten kann und schon musste ich die Hälfte abgeben.

Also mein erster Rat an alle Mütter: Mache Dir kein Stress mit den vielen Kleinigkeiten! Was mir geholfen hat, war der Gedanke: Wenn er 18 ist, macht der das nicht mehr. Den kann man schon einsetzen, wenn einem das Kind nicht schnell genug trocken wird.

Wohin willst Du Dein Kind erziehen?

Am Anfang hatte ich so meine Vorstellungen, wie mein Kind zu sein hat. Es muss hören, wenn ich etwas sage. Immer nett und höflich sein und seine Aufgaben anstandslos erledigen.
Heute bin ich lockerer geworden.
Heute weiß ich auch, dass jeder seinen eigenen Weg zu gehen hat. Das trifft nicht nur auf Erwachsene zu, sondern auch auf die Kinder.

Meine eigene Kindheit ist ein gutes Beispiel:
Wohin sollte ich erzogen werden? Ich sollte fleißig sein und dabei schnell. Immer hochkonzentriert und mich nicht ablenken lassen. Ordentlich sollte ich auch sein. Und wie die anderen Kinder, welche weiß ich auch nicht.
Doch das war ich nicht. Ich war verträumt und habe mich vorzugsweise in meinen Welten aufgehalten. Dadurch blieb vieles liegen und ich war ständig abgelenkt. Und langsam war ich, was so einige störte. Und überhaupt, war ich ganz anders als andere.
Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, das zu erfüllen.
Und heute? Bin ich wieder verträumt und andere lesen meine Geschichten. Bin ich wieder langsam und andere bewundern mich für meine Ruhe und Gelassenheit. Und das mit der Ordnung klappt auch nicht, was soll's ... Ich bin halt anders, als andere.

Zurück zu der Frage: Wohin willst Du Dein Kind erziehen? Woher willst Du wissen, welchen Weg Dein Kind einschlagen wird? Welcher der richtige ist? Diese Antwort wird nämlich nur Deinem Kind gegeben.

Rat Nummer zwei: Begleite Dein Kind auf seinem Weg! Was mir hilft: Ich beobachte meine Kinder. Ich schaue, an welchen Dingen sie Freude haben und bestärke sie darin.

Habe Vertrauen!

Vertrauen solltest Du zuerst Deinem Kind. Ich finde das sehr wichtig. Wir brauchen unsere Kinder nicht zu kontrollieren, sie gehen ihren Weg. Und wenn sie mal Mist bauen, dann gehört das dazu.

Ich erlebe auch sehr häufig, wie viele Sorgen sich Eltern, allen voran Mütter, machen. Sie haben Angst, dass Ihr Kind verletzt wird, sowohl körperlich, als auch seelisch. Sie haben auch Angst, dass es traurig ist.

Ich verrate Euch was: Ihr könnt es nicht verhindern! Es wird geschehen. Euer Kind wird auch mal traurig sein. Es wird auch mal seelisch verletzt werden. Oder es tut sich körperlich weh.
Es ist unmöglich das abzuwenden. Ihr verpulvert nur Eure Energie.
Besser ist es, dass Ihr Euer Kind darauf vorbereitet. Und vor allem, sollte Euer Kind wissen, dass Ihr es auffangt, wenn es unglücklich und verletzt ist. Das ist mehr wert, als wenn Ihr zu dem anderen hingeht und ihm Vorwürfe macht.

Nutzt Eure Zeit, um für Euer Kind da zu sein. Nehmt es in den Arm, tröstet es. Selbst wenn Euer Kind es selbst verbockt hatte. Lasst es spüren, dass Ihr jetzt da seid.

Und wenn Eure Kinder wieder losziehen, vertraut ihnen. Sie werden selbst lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen. Sie werden selbst Wege suchen, mit Verletzungen klar zu kommen. Wenn Ihr es ihnen abnehmen wollt, beraubt Ihr sie wichtiger Erfahrungen.

Ich habe mal gelesen: Wenn man einem Schmetterling aus seinem Kokon hilft, dann kann er nicht fliegen. Er braucht diesen Kraftakt, um sich zu befreien und in die Welt hinauszufliegen.
So ist es auch bei Euren Kindern. Sie brauchen ihre Erfahrungen, um gestärkt in die Welt zu ziehen.

Liebe Dein Kind, so wie es ist!

Wenn ich diese Aussage schreibe, dann möchte ich Euch am liebsten anflehen, das zu tun. Bitte liebe Dein Kind.
Du sagst: Das ist doch selbstverständlich. - Nein, das ist es nicht.
Ich meine damit, dass Du alles an Deinem Kind liebst. Jeden vermeintlichen Fehler, auch wenn Dein Kind Dich täglich stresst. Liebe es! Schaue es in Liebe an und sage: "Du bist so in Ordnung, wie Du bist. An Dir ist alles richtig. Wir treten zwar manchmal in Konflikt. Unsere Welten krachen an manchen Tagen unsanft aufeinander. Doch ich liebe Dich. Weil Du perfekt bist."

Was mir in schwierigen Zeiten hilft, ist Abstand von der Situation zu nehmen. Nicht zu überlegen, wie kann ich mein Kind ändern. Sondern versuchen, mein Kind zu verstehen. Ich überlege, wie es sich gerade fühlen mag. Und auf dieser Basis versuche ich eine Lösung zu finden, die uns Beiden hilft. Bei meinen größeren Kindern ist das schon etwas einfacher. Da spreche ich direkt an, was mich stört und wir suchen gemeinsam nach einer Lösung, die für alle funktioniert.

In diesem Sinn wünsche ich Euch eine schöne Zeit mit Euren Kindern. Genießt jeden einzelnen Tag, den Ihr gemeinsam verbringen könnt.

Eure
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