Inzwischen habe ich mit einigen Eltern Kontakt, sei es durch die vielen Elternabende (bei vier Kindern sind das Unmengen) oder durch die Kinder, die ich so in meinen AGs habe.
Ich habe das Gefühl, dass die Eltern immer mehr Ängste haben. Es fängt bei den kleinen Kindern an, dass sie nicht so schnell sprechen, laufen oder sonst etwas lernen und geht bei den Schulkindern weiter. Die Eltern bringen ihre Kinder über all mit dem Auto hin, würden es bei Regen nicht zu Fuß laufen lassen und bringen die vergessene Brotdose in die Schule. Sie haben Angst, dass ihr Kind enttäuscht wird oder traurig ist.
Versteht mich nicht falsch ... ich will auch nicht, dass mein Kind traurig ist. Doch ich werde es nicht verhindern können und schon gar nicht dadurch, dass ich andere dafür verantwortlich mache.
Wenn mich Eltern ansprechen und fragen, rate ich zur Gelassenheit. Manches können wir Mütter nicht ändern und vieles ist auch für die Entwicklung des Kindes hilfreich. Dann ist es besser, es seelisch und moralisch zu unterstützen, als es vor allem Unheil beschützen zu wollen.
An dieser Stelle fällt mir der Schmetterling ein. Es kostet ihn unheimlich viel Kraft, sich aus seinem Kokon zu befreien. Würde man für den Schmetterling den Kokon öffnen, könnte der Falter nicht seine Flügel ausbreiten und davon fliegen. Das wäre sein Ende.
Andererseits erlebe ich, wie sehr auch die anderen Eltern sich weiter entwickeln und immer mutiger werden. Nicht nur wir stärken die Kinder, die Kinder stärken auch uns.
Lieben Gruß
Eure