Ich habe diese Website erstellt, damit ich meine Ideen sortieren und mit Euch teilen kann.
Doch ich stelle fest, dass es mir schwer fällt, bei einer Sache zu bleiben. Ich sehe Bilder, Überschriften, Strukturen und mir fällt so viel ein, was ich machen könnte ... und ach da ist ein Blog ... sollte ich einen Blog schreiben? ... eigentlich wollte ich nur eine Website aufbauen ... aber Blog ist auch interessant ... halte ich das überhaupt durch? ... ist doch egal ... ich mach es einfach.
Dieses Chaos in meinem Kopf erlebe ich ständig. Ich habe Probleme, mich auf eine Sache zu konzentrieren, weil mir ständig Ideen kommen. Mir ist auch die Idee gekommen, meine unzähligen Buchideen in ein Ideenbuch zu schreiben, damit ich nicht ständig anfange, ein neues Buch zu schreiben. Dann habe ich noch einen Ideenhefter für ein Kinderlehrbuch; einen Ideenhefter für verrückte Ideen und einen Informationshefter für psychologische Themen. Ich habe eine Datei für Blogideen, für Brainstormingideen, für Motivationsideen. Im Kopf habe ich mir diverse Projekte zusammengesponnen, wie ein Familiendorf; ein biblisches Puppentheater oder eine Deutschlandreise zu Fuß oder mit dem Auto. Und natürlich liegen hier so einige Zettel mit anderen Ideen oder Projekten herum, für die ich noch ein Ideenhefter angelegt habe.
Seit langem versuche ich Ordnung in mein Leben zu bekommen. Eigentlich versuche ich vor allem, mir ein Ziel zu setzen und es zu erreichen. Dazu habe ich unzählige Motivationsbücher gelesen und -videos angesehen. Immer mit der Aussage, dass man sich auf das eine Ziel konzentrieren soll und dass das jeder schaffen kann, wenn er nur will.
Aber ich habe es nicht geschafft. Ich habe vieles geschafft; mir sehr viel Wissen angeeignet; gelernt, gelassenerer zu bleiben; besser zuzuhören; andere zu akzeptieren, auch wenn ich sie nicht verstehe. Und noch vieles mehr. Aber ich bekomme partout nicht in den Kopf, wie ich bei einem Ziel bleibe. Einem Ziel, auf dem ich dauerhaft aufbaue und mich immer mehr verbessere, bis ich ein Profi bin. Das Problem: Ich verliere das Interesse und finde es irgendwann langweilig. Dann habe ich keine Lust mehr darauf und möchte lieber etwas neues ausprobieren. Vielleicht denkt Ihr jetzt: "Man kann/muss auch etwas langweiliges machen." Für mich ist es richtig schlimm, wenn ich etwas machen muss, bei dem mein Gehirn kaum etwas dazulernt. Natürlich ziehe ich meinen Alltag durch und da ist auch vieles automatisiert. Aber ich trickse mich da oft selbst aus, zum Beispiel indem ich nebenher ein Hörbuch höre. Meistens zu wissenschaftlichen Themen oder Biografien oder Lebenserfahrungen. Manchmal auch etwas lustiges. Wird mir eine Autofahrt zu lang, fange ich an, mir anhand meiner Geschwindigkeit auszurechnen, wie lange ich bis zu irgendeinem ausgeschilderten Ort komme.
Für mich ist lernen eine Sucht. Wenn ich auch nur wenige Tage nicht lernen kann, werde ich irre. An Tagen wie heute, fange ich sogar an zu zittern und werde unkonzentriert, wenn ich mich nicht meiner Idee widmen und Erfahrungen sammeln kann. Aber jetzt sitze ich ja hier und schreibe, das beruhigt mich ...
Im Internet, was mein zweites Zuhause ist, habe ich entdeckt, dass auch andere diese Probleme haben. Sie werden Scanner-Persönlichkeiten, Vielbegabte, Vieltalentierte oder bunte Vögel bezeichnet. Wahrscheinlich gibt es noch mehr Ausdrücke. Ich würde von mir behaupten, dass ich lernsüchtig und ein Erfahrungssammler bin, weshalb ich die Seite auch so bezeichne.
Das zu wissen, beruhigt zwar ersteinmal, hilft aber nicht, die Probleme zu lösen. Nun habe ich mir das Buch "
Du musst Dich nicht entscheiden, wenn Du tausend Träume hast" von Barbara Sher geholt. Vieles, was sie rät, mache ich ohnehin schon, wie zum Beispiel das Aufschreiben.
Für mich wichtig, war die Information, dass das in Ordnung ist, wenn ich mehrer Projekte gleichzeitig habe. Ich muss mir ein Hauptprojekt anlegen und ein paar Nebenprojekte. Ich habe mich da auf fünf beschränkt. Entscheidend war für mich aber der Gedanke, dass ich mein Hauptprojekt nicht für immer haben muss. Das war wie eine Erleichterung, denn ich dachte, ich muss das jahrzehnte lang machen.
Nun habe ich mir das so festgelegt (und hoffe, dass ich es schaffe durchzuziehen):
- Ein Hauptprojekt mit einem Limit von fünf Jahren, das nach Belieben verlängert werden kann.
- Wenn möglich, werde ich mich jeden Tag dem Hauptprojekt widmen. Es hängt natürlich auch von den Rückmeldungen anderer ab.
- Fünf Nebenprojekte (aktuell sind es vier), mit denen ich mich nach Lust und Laune befasse und die ich jederzeit beenden kann.
- Einen Hefter für alle Projekte und Ideen, die ich vielleicht irgendwann erleben und erledigen möchte. So geht mir kein Gedanke verloren.
Und nun drückt mir die Daumen, dass ich das wirklich schaffe. Und schreibt mir in die Kommentare, ob Ihr auch so verrückt seid oder andere Macken habt.
Viel Spaß auf meiner kunterbunten Seite wünscht
Andrea