Wie so oft hat auch heute mein vierjähriger Sohn das Bad überschwemmt und dazu noch Zahnpasta auf dem Boden verteilt. Ich gab ihm einen Wischlappen und sagte ihm, dass er den Boden wieder sauber machen soll. Er nahm mir freudig den Lappen ab und wischte: "Schrubbi, schrabbi, schrubbi, schrabbi."
Ich bin ganz ehrlich: Früher hat mich das richtig geärgert, wenn meine Kinder Blödsinn angestellt haben, sie ihn wieder weg machen sollten und sich darüber auch noch gefreut haben. Ich dachte, dass das ja auch eine Art Konsequenz oder Strafe sein sollte. Zusätzlich befürchtete ich, dass die Kinder den Blödsinn noch mal machen würden.
Heute stand ich neben dem Kleinen und musste schmunzeln. Er nahm die Situation so, wie sie kam. Freudig putzte er das Bad und war stolz, als er fertig war.
Heute weiß ich auch, dass er das Bad sowieso wieder überschwemmen wird, so oft, wie er noch Freude daran hat.
Mal ganz ehrlich, auch wir Erwachsenen stellen hin und wieder Dinge an, von denen wir wissen, dass sie nicht richtig sind. Manchmal ist uns auch nicht bewusst, dass wir gerade einen Fehler machen oder wir sind einfach nur leichtsinnig. Und dann schenkt das Leben uns eine Konsequenz.
Wie gehen wir damit um? Ärgern wir uns, weil wir so dumm waren? Oder nehmen wir das an und machen uns bewusst, dass das eine Folge unseres Handelns ist?
Wir haben nichts davon, wenn wir uns ärgern, aber wohl, wenn wir es als Lehre sehen. Und wenn wir ganz ehrlich sind, können wir uns darüber freuen, dass wir diese Lehre bekommen. Sie bringt uns auf unserem Weg ein Stück vorwärts.
Als Jesus sagte, dass wir wie die Kinder werden sollten, meinte er nicht, dass wir kindisch sein sollen. Er wies uns darauf hin, dass Kinder so vieles richtig machen, was wir als Erwachsene verlernt haben.
Sehr oft beobachte ich meine und andere Kinder. Vor allem von den Kleinen können wir viel lernen.
Und wir als Eltern sollten uns genau überlegen, was wir ihnen aberziehen wollen. Vielleicht ist es eine gute Eigenschaft, die wir noch nicht als diese erkannt haben.
Wie sieht es bei Euch aus? Habt Ihr auch schon Euer oder ein anderes Kind beobachtet und festgestellt, dass es sich besser verhält, als ein Erwachsener?
Ich freue mich auf Eure Erzählungen.
Liebe Grüße
Eure Andrea